Angelika Frommherz

Angelika Frommherz Galerie Wohlhüter

Galerie Werner Wohlhüter, Leibertingen–Thalheim, Ausstellungsansicht, 2010

Das zentrale Thema der gestickten Zeichnungen „Jardin“ und „Kaleidoskop“ ist das haptische Erspüren der gestickten Linien und einer Zeichensprache, die in immer neuen Variationen Liniengefüge entwickelt, die Assoziationen an die Pflanzenwelt hervorruft.

Der Stickvorgang beginnt auf der Vorderseite, eine Form wird aufgezeichnet, nachgestickt oder auch frei entwickelt. Die Linie durchwirkt das Papier, sie bildet 2 Seiten, die Vorder- und Rückseite, die beide gleich wesentlich sind, zusammen gehören, sich ergänzen.
Aus der Geste, dem rhytmischen, impulshaften, und gleichzeitig meditativen Ein- und Durchstechen entwickelt sich eine eigenständige Zeichensprache. Ausgehend von Linien und Kreisen bilden sich organische Formationen, Vorder- und Rückseite werden hin und her gestickt, ein lebendiges Liniengefüge entsteht.

Bei der Installation der Arbeit wird der üblicherweise unsichtbaren Rückseite und ihrem Zufallscharakter volle Geltung verliehen, das Blatt wendet sich, zeigt sich von beiden Seiten, der organische Arbeitsprozess des Stickens spiegelt sich in der Hängung wieder.

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